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Accordeos Stiftungsratsausflug im 2019 - Fussabdruck in Luzern

Der 11. Stiftungsausflug war mit „Fussabdruck in Luzern“ betitelt und führte uns am Dienstag, 20. August 2019, zu Orten, an denen Beiträge zu einer nachhaltigen Verbesserung für Mensch und Umwelt geleistet werden. Aber leider hat uns Petrus – nach dem herrlichen Sommer – nicht das wie sonst übliche, schöne Wetter beschert, vielmehr mussten Regenschirme aufgespannt werden.

Der Treffpunkt für unsere kleine Gruppe von sieben Personen war bei der Kleiderzentrale von Caritas Schweiz in Waldibrücke, ein Vorort von Emmen. Gespickt mit vielen interessanten Details wurde uns von der Geschäftsleiterin Raphaela Fasel bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten der Ablauf ab dem Sammelcontainer bis zum Wiederverkauf in die diversen Kanäle für Textilien, Accessoires etc. aufgezeigt. In den verschiedenen Tätigkeitsbereichen wird hier gezielt Nothilfe, Arbeitsintegration und Umweltschutz verwirklicht. Nur schon aus der Sammlung mit Containern in Luzern und Umgebung wird ein jährliches Volumen von 650 Tonnen in der Kleiderzentrale verarbeitet. Zusätzlich geben gewisse Modehäuser und Grossverteiler gut verwertbare Restposten, die willkommen sind, vor allem für die Nothilfe und den Verkaufsladen für Armutsbetroffene. Mit pfiffigen Ideen, viel Motivation und einem herzlichen Stil werden die Mitarbeitenden von Raphaela Fasel angeleitet und gefördert. Eine erfolgreiche Teamarbeit in einem perfekten Arbeitsklima ist spürbar und hat uns alle sehr beeindruckt.

Ein feines Mittagessen erwartete uns im Restaurant Libelle im Maihofquartier in Luzern, das als soziales Unternehmen geführt wird. Erwerbslosen Personen werden hier neue Kenntnisse und Praxis vermittelt, um die Chancen für den Wiedereinstieg in der Gastronomie massiv zu erhöhen. Unter der einfühlsamen Mithilfe von Gastro-Facharbeitenden ist dies ein erfolgreiches Konzept unter der Trägerschaft des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks Zentralschweiz. Mit einem zügigen Service wurden wir kulinarisch verwöhnt und gestärkt.

Nach einer kurzen Mittagspause tauchten wir in die internationale Entwicklungszusammenarbeit ein. Am Hauptsitz von Caritas Schweiz an der Adligenswilerstrasse 15 wurde uns zuerst eine Kurzinformation über die verschiedenen Geschäftsbereiche und den Aufbau der seit 1901 tätigen Institution geboten. Sara Tschopp, die erst seit kurzer Zeit im Fundraising der Organisation tätig ist, erläuterte uns anschaulich die Tätigkeitsfelder von Caritas. Mit ihren Projekten in weltweit rund 20 Ländern setzt sie sich in den Bereichen Ernährungssicherheit, Wasser, Klimaschutz und Katastrophenprävention, Migration sowie Bildung und Einkommensförderung für Kinder und Erwachsene ein. Bei Katastrophen leistet sie Nothilfe und engagiert sich im Wiederaufbau. So wie für die Arbeit in der Schweiz, richtet sich Caritas Schweiz auch im internationalen Engagement nach den Zielen zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung (SDG), die von der Uno in der Agenda 2030 festgelegt wurden.

Anschliessend gesellten sich zwei Fachleute aus dem Projekt Syrienkrise dazu, um die aktuelle Lage und die Möglichkeiten des von uns seit 2 Jahren unterstützen Projekts der Abfallbewirtschaftung in Jerash in Jordanien aufzuzeigen. Immer wieder müssen vor allem in Krisengebieten Anpassungen an die Gegebenheiten und Möglichkeiten ausgelotet und umgesetzt werden. Auch die finan­ziellen Ressourcen, politische Veränderungen oder wechselnde Kooperationen mit grossen internationalen Partnerschaften oder im Verbund des Caritasnetzes zwingen, die Rahmenbedingungen neu zu definieren.

Nach diesem anspruchsvollen Workshop über Entwicklungszusammenarbeit gönnten wir uns einen kurzen Abstecher in die kirchliche Kultur der Umgebung von Luzern. Oberhalb von Kriens steht in Hergiswald die um 1621 erbaute Wallfahrtskapelle Unserer Lieben Frau von Loreto mit ihrem roten Turmdach. Paolo Fuchs erläuterte uns die Legende der Engel, die im 13. Jahrhundert das Haus der Heiligen Familie von Nazareth nach Loreto in der italienischen Provinz Marken übertragen haben. Leider war die in diesem Frühjahr neu eröffnete Gastwirtschaft an diesem Dienstag geschlossen und so mussten wir uns zu Apéro und Abendessen den Weg durch den Abendverkehr zurück in die Stadt bahnen. In unmittelbarer Nähe zur Hofkirche wurden wir erneut kulinarisch verwöhnt und gestärkt für das bald folgende Orgelrezital von Jörg Josef Schwab aus Freiburg im Breisgau. Der junge Münster-Organist liess die 111 Register der Hofkirchenorgel mit spannenden Klängen ertönen und rundete den schönen, erlebnisreichen und doch sehr entspannten Tag wohlwollend ab.

Auch für den persönlichen Austausch und gute Gespräche gab es an diesem Tag genügend Zeit. Danke allen Teilnehmern für das Interesse.

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